Wie viel Risiko ist tragbar – und wo ist die Linie zu ziehen?

Diese Frage haben Sie sich sicher auch schon gestellt. Ein Beispiel für eine solche Situation gibt der Vulkanausbruch des Eyjafjallajökul der kürzlich in Island ausgebrochen ist. Der Ausbruch brachte viel Asche in die Atmosphäre und behinderte so den Flugverkehr in Europa. Aufgrund früherer negativen Erfahrungen haben sich die Europäischen Flugbehörden dazu entschlossen jeglichen Flugverkehr zu stoppen, bis Testdaten von Aufklärungsflugzeugen gesammelt und ausgewertet sind. Als man dann die Daten hatte, wurde die Empfehlung bezüglich Sicherheitsniveau angepasst und kommerzielle Flüge wurden wieder aufgenommen. Die Fluggesellschaften bekamen den Rat mit ihrem eigenen Risikomanagement verbleibenden Risiken zu begegnen. Der mehrtägige Unterbruch kostete die Fluggesellschaften Milliarden Euro Einbussen.

Dies ist ein gutes Beispiel für das Vorbeugungsprinzip. Dieses besagt, vorbeugende Massnahmen sollten in jedem Fall getroffen werden wenn grosse Gefahr eines Unglückes besteht und kein Beweis vorhanden ist, dass ein Unglück nicht eintreten kann. Die Entscheidung wurde getroffen um die Flugpassagiere vom Worst-Case Szenario zu schützen. Die Flugbehörden hatten keine andere Alternative als die Flüge zu stoppen, bis klare Daten vorhanden waren, dass die Vulkanasche für die Flugzeugtriebwerke unbedenklich war. Alles andere wäre eine nicht akzeptierbare Gefahr für die Passagiere gewesen.
Sie wären sicher auch lieber mit der Sicherheit einer Verspätung als mit der Unsicherheit eines Crashs konfrontiert gewesen? Wenn Leben auf dem Spiel stehen, dann ist es ein Muss Risiken zu minimieren. Lieber tausende Passagieren warten lassen als ein Flugzeug abstürzen lassen.
In extremen Umständen ist die sichere Option zu wählen bis man zuverlässigere Daten hat. In den meisten anderen Fällen müssen wir einen gewissen Grad an Risiken akzeptieren um arbeiten zu können. Die Schwierigkeit ist zu wissen, wie viel Risiko ist akzeptierbar und wo ist die Linie zu ziehen.

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